Heilungsweg Teil 2: Wie du deine Vision in deiner Yogapraxis stärken kannst.
- Lilly Lia Hoffmann | Yoga
- 19. Apr. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Das Ajna Chakra (Stirnchakra) ist das Energiezentrum zwischen unseren Augenbrauen. Es wird auch das dritte Auge oder das Auge der Seele genannt. Ajna bedeutet „reines Wahrnehmen“. Das dritte Auge gibt dir die Möglichkeit, deinen Blick nach Innen zu richten: Welche Gefühle und Gedanken sind präsent? Wo stehst du in deinem Leben? Wie sieht deine innere Wahrheit aus? Was sagt deine Intuition, deine innere Stimme? Fokus, Klarheit und Ehrlichkeit dir selbst gegenüber stehen hierbei im Vordergrund.
Auch Veränderungen im Leben werden mit dem Ajna Chakra assoziiert. Veränderung bedeutet, dass wir unseren Blick neu ausrichten - eine „Blickrichtung“ festlegen: Wo will ich hin? Was ist mein Ziel? Was wünsche ich mir von meinem Leben und von mir selber? Kurz gesagt: Welche Vision möchte ich verfolgen?
Yoga kann uns dabei helfen, Konzentration, Ruhe und Klarheit zu finden. Das sind die Zutaten, die wir brauchen, um unsere Gedanken zu ordnen und zu erkennen, wohin unser Weg führen soll.
Drishti, Umkehrhaltungen und Meditation sind besonders geeignet, um das Ajna Chakra zu aktivieren und den Blick nach Innen zu richten.
Drishti
Drishti bedeutet Blickrichtung. Im Yoga sind Drishtis Konzentrationspunkte, auf die wir unsere Augen richten. Wenn wir den Blick auf einen Punkt fixieren, wird unsere Aufmerksamkeit geschult. Bestimmt kennst auch du das Gefühl, keinen klaren Gedanken fassen zu können – der Zustand, in dem Gedanken und Gefühle zerstreut sind. Die Ausrichtung auf einen Punkt hilft dabei, Konzentration zu finden. Der Geist kann sich sammeln und wir können unsere „innere Wahrheit“ erkennen.
Du kannst in jeder Asana (Körperhaltung) die konzentrierte Ausrichtung deines Blicks üben. Selbst wenn du die Augen geschlossen hast, kannst du den Blick von Innen auf dein drittes Auge, deine Nasenspitze oder einen Punkt in deiner Vorstellung richten.
Umkehrhaltungen
Es ist naheliegend, dass Umkehrhaltungen in Zusammenhang mit dem Ajna Chakra stehen, denn Umkehr bedeutet Veränderung. Im Alltag ist unser Kopf dem Himmel am nächsten (laufend, stehend, sitzend). In Umkehrhaltungen ist es anders: Oberkörper, Becken oder Beine sind hier über dem Kopf ausgerichtet. Dadurch nehmen wir eine andere Perspektive ein. Auch zu Beginn eines Heilungsweges müssen wir die Perspektive wechseln. Yoga kann uns beispielsweise mit diesen Positionen unterstützen:
Herabschauender Hund, Katze, Stellung des Kindes, Schulterstand, halber Schulterstand, Pyramide, Kopfstand
Meditation
Komm in eine angenehme sitzende oder liegende Position. Bring die Arme in eine Haltung, die dein Körper sich spontan wünscht oder lege die Handflächen, wie bei einer Gebetshaltung, aufeinander und führe die Daumenwurzeln zu dem Bereich zwischen deinen Augenbrauen.
Schließ sanft deine Augen.
Lass den Atem frei und tief fließen.
Richte deine Aufmerksamkeit nun von innen zu dem Punkt zwischen deinen Augenbrauen.
Stell dir vor, wie eine warme angenehme Energie von diesem Punkt in deinen Kopfraum ausstrahlt. Vielleicht hat die Energie eine Farbe?
Bleibe für einige Atemzüge mit der Aufmerksamkeit bei diesem Punkt und spüre die ausstrahlende Energie.
Diese Energie hilft dir, deine Gedanken zu ordnen und deiner inneren Stimme, deiner Intuition zu folgen. Sie hilft dir, deine innere Wahrheit zu erkennen und deine Ziele zu fokussieren.
Öffne anschließend deine Augen und spür einen Moment nach.
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